Freitag, 5. Februar 2010

Guatemala

Der nächste Tag bedeutete den Abschied von Sara, San Cristobal und Mexico, denn es ging nun am Samstag, den 30.01., nach Guatemala in die am See Atitlan gelegene Stadt Panajachel. Da wegen der Grenzüberschreitung dieser Bus über Tag fuhr, wurden zwar neue Bekanntschaften geknüpft, allerdings kamen wir auch erst abends in Panajachel an, wo es nur noch mit einem österreichischen Pärchen in ein guatemalisches Restaurant zum Abendessen ging. Da am gleichen Abend noch eine Tour zum sonntäglichen Markt nach Chichicastenango gebucht wurde, fand ich mich an diesem Abend recht früh im Bett und am nächsten Morgen ebenso früh im Bus von Pana nach Chichi wieder. Meine Eltern können sich nun auf ein paar Souvenirs aus Guatemala sowie auf die Einfuhrsteuer freuen :-)
Zurück vom Markt hieß es für mich noch am selben Tag meine Sachen zu packen und diese bei einer Mayafamilie im nahe gelegenen San Juan, ein in den Berg gebautes Dorf mit wunderschönem Blick auf den See, abzustellen. Dieses Projekt wurde mir durch eine Reiseagentur näher gebracht und so durfte ich die Erfahrung machen, eine Nacht mit Daniel, seiner Frau , der 7jährigen Ingrid, dem 9 Monate alten Daniel Junior, dem Großvater (abuelo) und dem anderen Touri Francisco aus Chile in einem typischen und spärlich eingerichteten Mayahaus zu verbringen.

Als nächstes wurde am darauf folgenden Tag Antigua angesteuert, das nur 2 Stunden von Panajachel entfernt liegt. Von einem sehr gemütlichen Hostel aus startete ich meinen Abend, um mich mit zwei Irinnen zu treffen, die auch auf dem Weg nach San Jose sind/waren, um dort englisch zu unterrichten und die ich im Bus nach Panajachel kennengelernt hatte. Unser Weg führte uns in einen Irish Pub im Stadtkern von Antigua. Schon ein wenig merkwürdig in einer fast 500 Jahre alten Stadt in Guatemala zu sein und sich trotzdem wie in Irland zu fühlen. Auch gerade das englisch sprechende Publikum und der Luftgitarrenkontest trugen dazu bei.
Es hat sich wohl schon als Tradition erwiesen, dass ich bevor ich auf einen Vulkan klettere, nicht viel Schlaf abbekomme und so startete ich die Tour zum aktiven Vulkan Pacaya mit ähnlich wenig Schlaf wie in Neuseeland die Tongariro Alpine Crossing – allerdings dieses Mal mit mehr Vorfreude aufgrund der Aktivität des Vulkans. Zwei Stunden ungemütliche Busfahrt und einen 1 1/2-Stunden steilen Anstiegs später stand ich nun mit meiner 20 Mann Gruppe vor dem Vulkan und wunderte mich, wo denn die roten Lavaströme geblieben sind, die uns auf Bildern der Reiseagenturen versprochen wurden. Schon ein wenig enttäuscht machten sich ein paar Abenteuerlustigere auf, die seit 3 Jahren erfrohrene Lava zu erklimmen. Und tatsächlich, nach 1 Stunde des Wartens und vieler langer Gesichter, tat uns der Pacaya den Gefallen und bereitete uns ein kleines Spektakel mit sprühender Lava und nach einiger Zeit einem daraus entstehenden Lavastrom, der sich langsam seinen Weg in unsere Richtung bahnte – jedoch zu fern war, um an ihm Marshmellows zu braten, welche uns die Kinder im Dorf verkaufen wollten.
Mit dieser Genugtuung im Rücken ging es im Dunkeln den Berg hinab, stets auf den Versen des Guides. Die letzte Nacht in Guatemala sollte nun ein wenig länger geschlafen werden, denn es erwatete mich ein Zweitagebustrip nach Managua in Nicaragua, der heute abend (Donnerstag, 04.02.) enden wird. Auf einen längeren Aufenthalt in San Salvador wollte ich verzichten, da man auf der Seite des Auswärtigen Amtes lesen konnte, dass dort täglich im Schnitt 10 Leute ums Leben kommen und man sich vor allem Möglichen fürchten sollte, auf keinen Fall ein Taxi nach 8 Uhr nehmen solte und und und... Soweit in der Theorie. In der Praxis muss man aufgrund der Grenzbestimmungen zwangsläufig eine Nacht in El Salvador verbringen, möchte man weiter in ein Nachbarland reisen. An der Busstation in Guatemala wartend hat mich mehr oder weniger Hilfe suchend eine Amerikanerin angesprochen, die alleine bis nach Panama reist und dabei kaum mehr als ausbaufähige Spanischkenntnisse besitzt. Mit ihr und einem weiteren Jon aus Kanada wurde in einem Hotel nahe der Busstation übernachtet. Da wir im Bus nach San Salvador einen netten, hilfsbereiten Salvadorianer kennengelernt hatten und dieser uns in seine nahegelene Bar einlud, wurde gestern abend entgegen aller Erwartungen ein sehr angenehmer Abend mit den Einheimischen und Reisenden verbacht. Eine erstmals dort auftretende Band wurde dann gegen später als bessere Karaokemaschine ausgenutzt :-) Hätte ich mehr Zeit wäre ich sicherlich den ein oder anderen Tag länger bei den überaus freundlichen Locals geblieben, von denen ich allerdings manche hoffentlich in Panama oder Argentinien wieder sehen werde. So endet eine doch anstrengende Zweitagesbustour mit drei Grenzüberschreitungen heute abend hoffentlich gut in Granada, Nicaragua. Am Samstag werde ich dann endlich in San Jose (Costa Rica) ankommen, wo ich mich darauf freuen kann meine Kleider und sonstigen Sachen einen Monat lang nicht ständig ein und auspacken zu müssen. Hier ist ein Bild meiner Gastfamilie und ihre Nummer, falls jemand den Bedarf hat, seine Spanischkenntnisse zu verbessern – so wie Daniell, die Amerikanerin, die gerade neben mir sitzt und verzweifelt versucht das Grundlegende des Spanisch’ zu erlernen...

Familie: Navarro Núñez
Telefon: 00506-2285-1808

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