Montag, 25. Januar 2010

Oaxaca y Puerto Escondido

So, tatsaechlich, dieser Eintrag liess wirklich nicht lange auf sich warten: Nachts in Oaxaca angekommen, wurde ich erst einmal in ein Dorm (Mehrbettzimmer) mit 10 Betten einquartiert, wobei ich im Dunkeln nur Frauen in den Betten ausmachen konnte. Daher war ich doch ein wenig erleichtert als mitten in der Nacht ein Spanier in das Zimmer getorkelt kam und wir nun zu zeit gegen 8 Frauen waren...

Am naechsten Morgen, es war nun bereits Donnerstag, der 21.01., machte ich eine gefuehrte Tour zu den Tempeln bzw. Ruinen der Zapotec, die sich bis zum 16ten Jahrhundert am Mount Alban niedergelassen hatten. Von dort aus hatte man einen guten Ausblick auf Oaxaca und man konnte sich auf der anderen Seite vorstellen, wie die Zapotec damals gelebt, gefeiert und gespielt haben.Ein Spiel namens Pelota erinnerte doch sehr stark an das heutige Handball, wobei Teams mit bis zu 7 Personen versuchten einen Ball an die gegnerische Wand zu schlagen, fausten oder werfen. Allerdings war der Ausgang ein wenig anders: Mythen zufolge erwartete den Gewinner der Tod, der mit Ruhm und Schutz der Goetter verbunden war... na dann doch lieber mal verlieren...

Nach dem Auslug zu den Zapotec wurden noch kleinere Doerfer angesteuert, in denen wir verschiedene Familien, die sich zu einer handwerkschaftlichen Gemeinschaft zusammen geschlossen haben, beim schnitzen von Holz, Toepfern oder Malen beobachten konnten. Eher eine kleine Verkaufsveranstaltung, auf der anderen Seite allerdings auch mal ganz interessant und falls ich mehr Platz in meinem Backpack haben wuerde, waere das ein oder andere Utensil auch als Souvenir mitgenommen worden.Am naechsten Tag ging es mit zwei Englaender, die ich in Mexico City kennengelernt hatte, mit dem Taxi ein einhalb Stunden in die Berge, wo sich zwei Naturpools zum Baden befanden. Die Fahrt kostete uebrigens umgerechnet 20 Euro, was im Gegensatz zum Bus, den wir auf der Rueckfahrt nahmen trotzdem noch sehr teuer war, dieser kostete naemlich nur unglaubliche 2 Euro fuer 2h Fahrt. Die Naturpools waren eine gelungene Abkuehlung, auch wenn wir uns alle erhofft hatten, dass wir dort noch in Wasserfaellen schiwmmen koennten. Diese waren allerdings leider ausgetrocknet und die daraus entstandenen Salzablagerungen an den Felswaenden konnten nur von Weitem besichtigt werden.


Am selben Abend ging es auch schon mit dem Nachtbus wieder weiter nach Puerto Escondido. Allerdings wurde vorher am Markt von Oaxaca kraeftig reingehauen und einige Tachos verputzt. Das Essen, gerade auf den Maerkten in den Staedten, ist sicherlich ein Hoehepunkt in Mexico. Es wird viel mit Fleisch gekocht bzw. gegrillt, was mir sehr zugute kommt :) und es ist alles sehr preisguenstig und vielseitig. Gewoehnlich isst man fuer weniger als 2 Euro und ist danach mehr als satt.

Die letzten zwei Tage, Sonntag und Montag, wurden nun also mal wieder am Strand verbracht und wieder einmal nicht mehr gemacht, als relaxt, ein wenig Spanisch gelernt, viel geschlafen und neue Leute kennengelernt. Heute, Dienstag 25.01., faehrt mein Nachtbus 13h nach Puerto Escondido ins Landesinnere. Wieder weg vom Strand, von dem ich fast schon die Schnauze voll hab, ins Landesinnere und ein wenig mehr Kultur, Wasserfaelle und Canyons, bevor es dann nach Guatemala geht und dort bei einer Mayafamilie fuer eine Nacht uebernachtet wird und ein aktiver Vulkan bestiegen wird. Falls das alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, stelle ich in ca. einer Woche wieder ein Bericht von dem oben verpsrochenen ein. Beste Gruesse von der Pazifikkueste Mexikos!

Benni

Mittwoch, 20. Januar 2010

Fiji Time

Einen Tag vor Weihnachten war es dann soweit: Ich musste dem schoensten Land, in dem ich bisher rumgereist bin den Ruecken kehren. Von der Suedinsel Neuseelands (Christchurch) ging es am 23.12. zuerst nach Auckland fuer einen Zwischenstopp, bevor es dann mit Air Pacific auf die Fijis ging.Im Flugzeug hatte ich doch tatsaechlich das erste Mal Glueck und sass neben einer netten franzoesisch sprechenden Schweizerin aus Genf, die ich spaeter auch auf einer der kleinen Inseln wieder sehen sollte. In Nadi (Nandi ausgesprochen) angekommen, erwartete mich auch schon Evelyn am Flughafen, mit der schon seit ueber einem halben Jahr ausgemacht war, dass wir zusammen auf den Fijis von Insel zu Insel hoppen (Island hopping). Da man fuer gewoehnlich die erste und letzte Nacht auf Viti Levu, der Hauptinsel verbringt, um seinen Flug ja nicht zu verpassen, hiess unser erstes Hostel Horizon und befand sich direkt am Strand. Allerdings war ich ein wenig enttaeuscht als ich dort diesen vorfand, das Wasser war doch sehr dreckig und auf Grund der umliegenden Hotels und der fehlenden Aussicht kam auch bis dahin noch kein Urlaubsgefuehl auf.Am gleichen Abend unterhielten uns die Einheimischen noch mit traditionellen Taenzen und Feuershows. Umso mehr freuten wir uns beide jedoch auf den naechsten Tag an dem es mittags nach Denaru, dem Hafen von Viti Levu, ging und von dort aus mit dem Boot auf unsere erste Insel: Bounty Island.

Das Empfangskomitee sah auf jeder Insel ungefaher so aus:



Bounty Island gehoert zu den Mamanucas und ist nicht viel mehr als ein Sandhaufen mitten im Meer, den man gut in 15 Minuten umlaufen kann. Am naechsten Morgen wartete auch schon das Boot auf uns, um uns zu unserer naechsten Insel Manta Ray zu bringen. Dies war wohl die schoenste Insel, die ich auf den Fijis besucht habe und auch diese auf der ich am "meisten" gemacht habe. Die Anfuehrungszeichen sind deshalb sehr berechtigt, da man tatsaechlich ausser am Strand relaxen, lesen, Musik hoeren, schnorcheln und tauchen nicht viel mehr auf den jeweiligen Inseln machen kann. Immer wenn es Essen gab, sprich Fruehstueck, Lunch und Dinner haben die Einheimischen nahe der Essensbure auf Baumstaemme getrommelt. Dies war nun das Zeichen fuer alle Essen fassen zu kommen. Ich fuehlte mich tatsaechlich manchmal wie eine Katze, die den ganzen Tag nichts anderes macht als faul rum zu liegen und darauf wartet, daß ihr jemand das Essen vor die Nase stellt. Naja, allerdings kann mich sich bei so einem Ausblick waehrend des Essens doch schnell daran gewoehnen :-)



Gleich nach dem Mittagessen wollte ich meinem Drang nachgehen, mich wenigstens ein bisschen sportlich zu betaetigen und so lieh ich mir eine Schnorchelausruestung aus und spazierte die wenigen Schirtte bis zum Strand hinunter. Doch bevor ich ins Wasser steigen konnte, ertoente schon wieder ein seltsames Getrommel. Wunderfitzig wie ich bin fragte ich, was denn dieser Aufruhr solle und ich bekam als Antwort, dass in der Naehe Manta Rays (Rochen) gesichtet wurden und ob ich nicht mit dem kleinen Boot mitfahren wollte um mit diesen zu schnorcheln. In Erwartung von kleinen, suessen Rochen ging es nun zu fuenft an eine nahegelegen Bucht, an der wir ins Wasser gelassen wurden - so etwas hatte ich wirklich nicht erwartet. Auf einmal tauchte ca. 3 Meter unter mit ein riiiiiesen Manta Ray auf. Seine Spannweite war geschaetzte 5-6 Meter und alleine sein Schwanz, an dem witzigerweise ein paar Fische rumknabberten, war alleine ca. 3 Meter lang. Es war sehr faszinierend mit diesen Tieren, dort waren 3 Stueck, zu schwimmen und beim Hinabtauchen diese aus der Naehe zu bewundern. Da ich keine Unterwasserkamera dabei hatte, stelle ich euch fuer die bessere Vorstellung ein gegoogeltes Bild ein:



Insgesamt verbrachte ich 3 Naechte auf Manta Ray und schnorchelte eine Menge am Strand direkt vor unserer Insel, hoerte Musik, las ein wenig und wurde braun :)

Da ich am ersten Tag Adam aus Polen und wir beide am naechsten Tag ein paar Maedels, die in Australien zusammen studiert hatten, kennenlernten, blieb ich eine Nacht laenger als geplant auf Manta Ray und Evelyn verliess mich Richtung Hauptinsel, um ihren chilenischen Freund vom Flughafen abzuholen. Allerdings sollten wir uns fuer Silvester wieder treffen...

Den laengsten Schnorchelausflug unternahm ich dann am ersten Tag nachdem die Fijianer Weihnachten feiern. Diese feiern uebrigens wie die Englaender am 25ten. Allerdings muss man dazu sagen, dass man auf Grund des Wetters und der Atmosphaere nur sehr schwer in Weihnachtsstimmung verfaellt... auf jeden Fall machten Adam und ich uns am 26ten auf die Umgebung um unseren Hausstrand zu erkunden. So ging es ca. 3 km aufs offene Meer in die Naehe einer einsamen Insel. Dort wurde ueber ca einen Kilometer einer Korallenwand gefolgt, die sich mitten im Suedpazifik erstreckte. Am Ende von dieser erwartete uns ein einsamer, allerdings durch den Zyklon, der 4 Wochen vorher wuetete, doch verschmutzter Strand. Ein unbeschreibliches Gefuehl abseits von jeder Zivilisation eine Kokosnuss zu oeffnen und an einem einsamen Strand zu trinken!

Nach diesem 3h Ausflug konnte ich dann wenigstens auch behaupten, dass ich ein wenig Sport getrieben hatte... Die restliche Zeit auf Manta Ray wurde naemlich nur ein wenig am nahen Riff geschnorchelt, das uebrigens so aussah:



Die zwei Naechte vor Silvester wurden dann auf Waya Lai Lai verbracht, wo ich dann auch wieder Anne aus der Schweiz (vom Flugzeug) und Mario aus Mexico traf, die zusammen eine Sprachschule in Auckland machten. Die Highlights auf dieser Insel waren auf jeden Fall die Cava-Zeremonie und das Tauchen. Das Nationalgetraenk der Fijianer wird aus einer Wurzel gewonnen, die den gleichen Namen traegt wie das Getraenk an sich: Cava.Ein Getraenk, das wie Erdwasser aussieht und ziemlich genau so schmeckt kommt bei der Synthese von dieser Wurzel mit Wasser zustande... Allerdings trinken die Ureinwohner dies auch nicht des Geschmack wegens, sondern eher wegen der aphrodisierenden Wirkung. Nach ein paar Schalen Cava merkt man doch schon, dass sich die Muskeln relaxen und man sich ein wenig beruhigter fuehlt... Seht ihr den Kollegen, der auf dem Bild rechts neben der grossen Schale sitzt? So ungefaehr sehen die meisten Fijianer nach ein paar Stunden der Cava-Zeremonie aus. Wenn man diese Tradition einmal mitgemacht hat und das Gefuehl erlebt hat, hat man auch mehr Verstaendnis fuer die Einstellung der Locals. Wie der Titel dieses Eintrags schon verraet, die Uhren ticken auf Fiji komplett anders. Jede Vereinbarung, Treffen, Essen oder ein geplanter Tauchgang (wie ich auf Waya Lai Lai feststellen musste) richten sich nach der Fiji Time. So wollte ich einen Tauchgang machen, der um 9 Uhr morgens starten sollte. Nach zwei Verschiebungen ging es dann um 13.30 Uhr nach dem Mittagessen gemuetlich und ohne Hektik ins Wasser. Dafuer hat es sich wenigstens gelohnt zu warten. Zwar hatte ich vorher beim Schnorcheln schon einige Riffhaie gesehen und sogar anfassen koennen, allerdings noch nie in 15 Metern Tiefe und so respekteinfloessend.

Von Waya Lai Lai fuehrte mein Weg dann wieder zurueck nach Bounty Island. Eigentlich wollten wir auf Beachcomber Island um Silvester zu feiern, allerdings war dort schon alles ausgebucht. Stellt euch vor, auf dieser Insel gibt es ein Dorm (Schlafsaal) mit 104 Betten in einem grossen Raum!! Unglaublich... aber die Partyinsel schelchthin auf den Fijis, leider ausgebucht. So feierten wir Silvester ein wenig ruhiger mit den Locals auf Bounty, die uns mit Feuershows, Spielen und diverser Animation bis in die Nacht hinein unterhielten. Eine ganz andere Weise Silvester zu feiern, am Strand, kurze Hose und Shirt und um 2 Uhr nachts nochmal ins Meer gehen und ein wenig im 26 Grad warmen Wasser baden. DAS allerdings haette ich doch wohl besser lassen sollen... Ich weiss nicht ob es daran lag, auf jeden Fall lag ich die letzten drei Tage auf den Fijis mehr oder weniger flach. Am 01.01.2010 wollte ich zurueck auf die Hauptinsel um noch eine Nacht in einem Resort zu verbringen, in dem man Kite-surfen kann. Allerdings ist das wegen Fieber und geschwollenen Mandeln ins Wasser gefallen. So wartete ich darauf bis ich am 03.01. abends nach Los Angeles geflogen bin.

Hier noch ein kleines Fiji-Woerterbuch:

Bula - Hallo, Tschuess, Danke... (dieses Wort erfuellt wohl jede Bedeutung)
Vee naka - Danke
Sega na leqa - No worries (wird senga na lenga ausgesprochen und entspricht komplett
der Einstellung der Fijianern

Mittags am Strand von Fiji, abends in Hollywood

Den wohl laengsten Tag meines Lebens hatte ich am 3. Januar 2010. Immer noch krank lag ich bis mittags im Bett bis ich mich dann zum Strand aufmachte. Abends um 22.50 Uhr startete mein Flug nach Los Angeles und ich landete am gleichen Tag um 12.20 Uhr!! Danke des 16h Zeitunterschied durfte ich den 03.01. also noch einmal in Los Angeles erleben. Mittags am Strand von Fiji und abends in Hollywood.Am Flughafen angekommen machte ich mich auf den Weg mein Mietwagen abzuholen, um mit diesen ueber den Sunset Blvd. durch Hollywood, Beverly Hills und Bel Air zu cruisen. Leider war ich zu dieser Zeit noch alleine. Eigentlich hatte ich bis wenige Tage zuvor gedacht, dass ich mit einer alten Klassenkameradin den Road Trip machen kann, leider hat dies wegen zu teuren Fluegen auch nicht kurzfristig geklappt.

So machte ich mich abends auf den Weg nach Santa Barbara, wo ich geplant hatte die Nacht zu verbringen. Gezwungernermassen musste ich am naechsten Tag dann einen Arzt aufsuchen, da meine Mandeln immer noch so geschwollen waren, dass ich kaum etwas essen oder trinken konnte... Die naechsten Tage waren auch nicht gerade angenehmer, wie die letzten auf den Fijis, so fuhr ich an diesem Montag nur ein paar Meilen Richtung Norden und musste in einem kleinen Ort namens San Alano Halt machen, um mich wieder einmal in ein Bett in einem Motel zu verkriechen... Da ich ueber das Portal Couchsurfing eingestellt hatte, dass ich einen Road Trip durch die Staaten plane und meine ungefaehre Route niedergeschrieben hatte, meldete sich kurze Zeit spaeter Ben aus Tasmanien per Mail, der mich ab San Francisco begleiten wollte.Daher hiess es fuer mich am naechsten Tag den Highway 1 Richtung Norden nach San Francisco zu fahren. Es erinnerte doch stark an die Great Ocean Road in Australien als man zu seiner Linken den Pazifik als staendiger Begleiter vorfand. Einen Zwischenstopp legte ich vor SanFran allerdings noch bei einem weiteren Couchsurfing Freund in Stanford ein, das ca 30 Meilen vor SanFran liegt. Robert stellte mir seine Couch fuer diese Nacht zur Verfuegung, leider konnten wir nicht wirklich viel zusammen unternehmen, da es mir trotz Antibiotika immer noch nicht viel besser ging. Am naechsten Tag nahm ich mir dann vor in der Naehe von SanFran ein Motelzimmer zu nehmen und mich ganz zu kurieren. Zwei Naechte spaeter und da nun auch das Antibiotika angeschlagen hatte, ging es mir auch schon besser und ich konnte mich am Freitag, den 8.01. mit Ben in San Francisco treffen. Nach einem Kaffee und einer Kleinigkeit zu essen machten wir uns auch schon gemeinsam auf den Weg zum Yosemite Nationalpark, der sich ca. 4h suedoestlich von SanFran befindet. Im Dunkeln in unserem Hostel angekommen, erwartete mich meine erste richtige Mahlzeit seit ueber einer Woche - Gemuesesuppe und Pasta, das hat richtig gut getan. Von dort an spuerte ich dann auch endlich nichts mehr von meiner Mandelentzuendung und ich konnte mich auf die naechtsen Tage in den Nationalparks, auf dem Weg nach Las Vegas, freuen. Denn von San Francisco habe ich leider bis auf die Golden Gate Bridge und die beruehmten Strassenbahnen im Vorbeifahren im Auto nicht allzu viel gesehen...

Yosemite - Lake Tahoe - Death Valley

Am Morgen des 09.01. hiess es fuer Ben und fuer mich uns warm anzuziehen und uns auf den Weg in den Yosemite Nationalpark zu machen, der nur noch 30 Meilen von unserem Hostel entfernt lag.
Im Yosemite Nationalpark selbst gab es einige Berge, Wasserfaelle und Seen, die das wiederspiegelten, was man im Hintergrund sehen konnte. Leider konnte ich keine grosse Begeisterung fuer den meistbesuchsten Nationalpark Amerikas aufbringen. Das Reisen durch Neuseeland hatte die Latte wohl ziemlich hoch gesetzt und man ist von der Natur und den gewaltigen Felswaenden weniger beeindruckt als man es vielleicht vorher gewesen waere.Ein paar kleinere Spaziergaenge spaeter auf denen wir auch auf ein paar Rehe und Hirsche gestossen sind fuhren wir wieder Richtung Westen und an der Sierra Nevada entland Richtung Norden zu unserem abendlichen Ziel, dem Lake Tahoe. Auf dieser Fahrt sah ich auch das erste Mal seit langem ein paar Schneehaufen und in der Landschaft ein paar Felckchen, die mit Schnee bedeckt waren... die naechsten Tage sollten nicht allzu warm werden...

Da wir im Dunkeln in der Stadt South Lake Tahoe angekommen sind waren wir beide auf den Ausblick am naechsten Morgen gespannt. Allerdings, da wir direkt an der Grenze zu Nevada waren, ging es fuer den Abend noch in das 5 Minuten entfernte Stateline, wo sich direkt an der Staatsgrenze die ersten Casinos tummeln. Der erhoffte Ausblick blieb uns leider am naechsten Morgen wegen dichtem Nebel verwehrt und so machten wir uns frueher als geplant Richtung Deat Valley auf. Und schon bald wurden wir doch ein wenig entschaedigt: Da wir auf dem Weg zum Death Valley zuerst die Suedspitze der Sierra Nevada ueberwinden mussten und damit auch die Nebelgrenze ueberschritten, erstreckte sich vor uns ein wunderschoenes Bild mit einer Nebeldecke, die wie eine riesige Schneeflaeche aussah und im Hintergrund die Ostseite der Sierra.Das erinnerte schon stark an den Ausblick, den man bei uns zu Hause hat, wenn man an einem nebligen Tag auf einer der Pisten der Schwarzwaldhochstrassen sitzt und ins Tal hinterschaut und eine aehnliche „Schneedecke“ vorfindet. Ein wenig Wehmut kam zu diesem Zeitpunkt schon auf, dass ich mir nicht einfach ein Snowboard unter die Fuesse klemmen konnte und den Tag im Schnee verbringen konnte...
Das Landschaftsbild jedoch sollte sich in den naechsten Stunden gewaltig aendern. Ein Picknick legten wir noch im Schnee ein, als wir auf dem Weg zu unserem Motel in Lone Pine waren. Da es ca 11h dauert vom Lake Tahoe nach Las Vegas zu fahren, entschlossen wir uns ein wenig mehr Zeit einzuplanen, einen Zwischenstopp einzulegen und etwas mehr von der Landschaft mitzubekommen. Am naechsten Morgen, montags, wachten wir dann voller Vorfreude auf... der Grund dafuer war ganz einfach derjenige, dass wir am Abend endlich in Las Vegas sein sollten ;-)
Doch zuerst fuehrte uns unser Weg durch das Death Valley gen Sueden. Beeindruckende Landschaften, ein Salzsee und viel viel Steppe bzw. Wueste wurde in den folgenden Stunden aus dem Autofenster heraus erblickt. Da wir im LonelyPlanet (Reisefuehrer) etwas von einem kleinen Mienendorf namens Skeedo gelesen hatten, entschlossen wir uns einen Abstecher dorthin zu machen.Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt auf einer unbefestigten und staubigen Strasse – mit Mietwagen, der danach entsprechend aussah ;-) - fanden wir nicht mehr vor als ein Schild, das besagte, dass ich wir wohl gerade im Stadtkern Skeedos stehen, zumindestens was er mal gewesen sein sollte... Da unsere Erwartungen nicht ganz erfuellt wurden troesteten wir uns mit einem kleinen Snack und mit einer Grubenbesichtigung, die wir von dem Schild aus erspaehen konnten – schon ein wenig gruselig. Die Landschaft erinnerte doch stark an den Film „The hills have eyes“... und tatsaechlich wurde in Skeedo in den 1920gern ein Film gedreht: „Greed“ Muss man wohl nicht gesehen haben, aber es war fuer uns ein weiterer Grund das „Staedtchen“ zu besichtigen.
Nun war es aber endlich soweit! Eine dreiviertel Stunde holprig zurueck auf die geplfasterte Strasse und ab nach Vegas, was dann nur noch ca. 2h in Anspruch nahm.
Hier eine Karte mit der Route was ich in diesen zwei Wochen in Amerika abgefahren bin, denke man bekommt so eine bessere Vorstellung. Es waren insgesamt 2.600 Meilen, was ziemlich genau 4160 km entspricht: (folgt)

Viva Las Vegas

Was fuer eine Stadt! Wir kamen puenktlich zur Abenddaemmerung in Las Vegas an und es konnte schon erahnt werden was die Stadt zu bieten hat... Da sich unser Hostel am anderen Ende des Las Vegas Boulevard South, oder auch einfach Strip genannt, befand mussten wir so oder einmal quer durch die Hauptstrasse Vegas‘. Wir buchten uns drei Naechte in ein Hostel ein, als wir allerdings abend an einem Black Jack Tisch ein aelteres Paerchen aus Minnesota kennenlernten aenderte sich dies schnell. Am naechsten Tag zogen wir in ein Hotel um, das wohl mehr unseren Vorstellungen entsprach, das Circus Circus ;-) Ein Zimmer mit zwei Kingsize Betten kostete nur unglaubliche 28 USD, im Hostel zuvor zahlten wir pro Person 15 USD und waren in einem 6-Bed Dorm. Durch die Finanzkrise, aber auch da wir uns in der Nebensaison befanden, waren viele Hoteilpreise drastisch gesunken und die Hotels versuchten die Leute zu koedern, damit diese ihr Geld spaeter in den Casinos lassen. Aber nicht mit mir - zumindestens nicht am ersten Abend :-D
Meine Pokerkarriere am ersten Abend laesst sich wohl am besten so beschreiben: Gaaanz steil bergab – hoch –runter –hoch –runter.... – ganz steil bergauf! So stand ich nach der ersten Nach mit 80 USD in der Tasche da, war noch nicht Pleite und auch noch nicht mit einer Stripperin verheiratet, eine ganz gute Ausbeute, nicht? ;-)
Die naechsten zwei Tage wurde so gut wie jedes Casino begutachtet, in fast jedem Hotel flaniert und natuerlich gezockt. Da ich mich nur bei Spielen wohl fuehle, die ich kapiere und bei denen Glueck nicht alles ist, beschraenkte ich mich auf’s Pokern und Black Jack. Mein Guthaben waehrend der Tage in Vegas war einer Achterbahnfahrt ausgesetzt, aber der Spass an den Tischen und die freien Getraenke, die man in jedem Casino erhaelt, wenn man am Spielen ist, entschaedigten fuer das Auf und Ab meines Kontostandes. Was wirklich bemerkenswert war, dass die Amis tatsaechlich ein geringeres Neidgefuehl haben als wir es von den Deutschen kennen. Es wurde sich stets fuer den anderen gefreut, der am gleichen Tisch gegen die Bank gewann. Bei den meisten Spielen an den Tischen spielt man nur gegen die Bank und nicht gegen die anderen Teilnehmer am Tisch, bspw. beim Black Jack, oder natuerlich beim bekannten Roulette oder Craps (Wuerfeln).
Stelle euch hier ein kleines Albunm von den Sehenswuerdigkeiten, den imposanten Hotels und Casinos Las Vegas‘ rein, eine Stadt, die es auf jeden Fall wert oefter zu besuchen!

Grand Canyon

Nach drei Naechten in Vegas entschieden wir uns fuer eine kleine „kulturelle“ Auszeit und so machten sich Ben und Benni auf den Grand Canyon zu besichtigen. Am 14.01. kamen wir abends im kleinen Staedtchen Williamsan , 50 Meilen vom Grand Canyon entfernt. Am naechsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg in den Nationalpark. Das unglaubliche kurz vor Einfahren in den Nationalpark: Sogar dort gab es ein McDonald’s! Die Amis haben wirklich ein Problem mit ihrer Ernaehrung, man ist fast gezwungen sich ungesund zu ernaehren, da man ueberall nur McDonald’s, Burger Kings, Wendy’s, KFC, Inn-Out Burger, Jack in the Box u.v.m vorfindet. (Mein Favorit war uebrigens Jack in the Box :-)
Nun aber zurueck zum imposanten Grand Canyon Nationalpark. Unsere erste Tour fuehrte uns zum Kaibab Trail, den wir bis zur Haelfte hinabstiegen. Es war ein beeindruckender, jedoch recht kalter Abstieg. Bei Temperaturen um 0 Grad kamen uns sogar ein paar Wanderer entgegen, die planten im Canyon zu zelten. Da wir nicht unbedingt das geeignete Material dafuer zur Verfuegung hatten, machten wir uns nach ein einhalb Stunden wieder auf den Weg nach oben.Darauf fuhren wir nur noch mit dem Auto zu ein paar Aussichtspunkten, obwohl der kalte Wind uns doch schnell wieder ins Auto zurueck trieb und das wohl auch der Grund war, warum wir unseren Rueckweg in das waermere Las Vegas schon um 1 Uhr mittags antraten. Von Arizona ging es also wieder zurueck nach Nevada und wer haette es gedacht, kurz nach Ueberschreiten der Staatsgrenze fand man schon wieder die ersten Casinos vor :-)
Die letzte Nacht in Vegas, bevor es wieder zurueck nach Los Angeles gehen sollte, verbrachten wir im Tropicana, das sich genau gegenueber vom Luxor befindet, einer Pyramide mit dem staerksten Licht der Welt, das jede Nacht in den Himmel strahlt. Eigentlich haetten wir garkein Hotelzimmer fuer diese Nacht gebraucht, denn als wir um 10 Uhr in das Casino Imperial einmaschierten sollte uns dieses erst wieder um 6 Uhr morgens los lassen... Nach dieser Nacht ist dieses Casino auch mit Abstand mein Lieblingscasino, die Verluste der vorherigen Naechte wurden wieder ausgeglichen, so dass ich Vegas Null auf Null ueberlebt habe... Im Nachhinein muss ich sagen, dass man sich selbst immer wieder dabei ertappt Betraege zu setzen, die man vorher eigentlich nie bereit gewesen waere zu setzen und man sich doch allzu schnell an grossere Tischlimits gewoehnt, was natuerlich eine groessere Gefahr in sich birgt... Nichtsdestotrotz habe ich Las Vegas als eine faszinierende Stadt erlebt, in der wohl wirklich alles moeglich ist, einfach nur beeindruckend und auf jeden Fall weitere Beusche wert!

Ciudad de Mexico

Den letzte Nacht in den Staaten habe ich dann wieder in Los Angeles verbracht, wo ich mich von Ben in der Nacht getrennt habe und mein Weg mich Richtung Flughafen und Mexico fuehrte. Da er allerdings auch noch spaeter nach Mexico reist, trifft man sich vll. Anfang Maerz beim Spring Break in Cancun...
Nachmittags In Mexico am Sonntag, den 17.01. angkommen wurde zuerst das Stadtzentrum erkundet, bevor es dann am naechsten Tag hiess mal wieder die Waesche zu waschen und Plaene aufzustellen, was in den naechsten Tage unternommen werden soll. Ein Buspass wird mich nun mit verschiedenen Stopps Richtung San Jose, Costa Rica bringen. Das praktische dabei ist, dass in diesem Pass einige Ausfluege enthalten sind, auf denen man auch andere Backpacker kennenlernt. So brachte mich der erste Ausflug am gestrigen Dienstag zu den Pyramiden von Teotihuacan in der Naehe von Mexiko Stadt. Zuerst ging es mit unserem spanisch und englisch sprechenden Guide durch die Stadt zu zwei kleineren Besichtigungsorte und wir erfuhren ein wenig ueber die mexikanische Kultur und bspw. auch warum die Mexikaner denn so klein sind... (natuerlich liegts mal wieder am Essen). Mit Sicht auf den Popocatepetel, ein Vulkan nahe der Favelas (Armenviertel), ging es nun in Richtung der Pyramiden. Unser Guide ueberflutete uns mit Information, verpackte es aber in eine ganz angenehme und ansprechende Praesentation, nach der wir Zeit hatten die Inkastaetten selbst ein wenig zu erkunden.Das hoechste Gebilde auf den Bildern ist die Sonnenpyramide, die 63 Meter hoch ist und der Anstieg steiler ist, als man es von den Bildern vermuten kann.
Den heutigen Tag habe ich in Puebla verbracht, wohin ich gestern abend mit dem Bus gefahren bin. In der Stadt gab es bis auf das schoene Stadtzentrum, Zocalo genannt, nicht viel zu sehen und so beschraenke mich mein Tag auf skypen, E-Mails schreiben und Essen suchen, was sich in Mexico als nicht gerade einfach rausstellte, gibt es doch in jeder Strasse unendlich viele unnuetze Geschaefte mit Schmuck, Tuechern und sonstigen Krust, jedoch keinen wirklichen Supermarkt, in dem man alles bekommen koennte, das man sucht.
Daher machte ich mich heute abend auch schon auf den Weg nach Oaxaca, von wo es morgen auf eine weitere Tour zu ein paar Ruinen geht und am Donnerstag, den 22ten, zu Hieve al Agua, wo man in Naturpools schwimmen kann waehrend man auf Oaxaca und auf diverse Wasserfaelle schaeun sollen kann.
Falls euch die Route interessiert, die mich fuer die naechsten Tage erwartet klickt einfach auf diesen Link und wenn sich die Seite geoeffnet hat nur noch auf der Linken Seit auf die Route „Mexico City – Costa Rica via Panajachel“.

http://www.bambaexperience.com/pricepackages_mexico_city.php

Kann nichts versprechen, aber werde versuchen in naechster Zeit regelmaessiger Beitraege einzustellen ;-) Die besten Gruesse aus Mexico sendet euch
Benni