Mittwoch, 7. Oktober 2009

Doha, Katar - Ankunft bei Mitternacht und 33 Grad


Nach dem wohl schwersten Abschied meines Lebens, saß ich nun im Flugzeug neben Hams. Meinem Sitznachbarn, dem riesigen Film- und Serienangebot sowie 2h Schlaf war es zu verdanken, dass ich einen angenehmen und kurzweiligen Flug hatte. Dennoch war die Ungewissheit noch groß was mich an meiner ersten Station erwarten würde - Doha, Katar.
( Auf dem Photo ist uebrigens das "Islamic Museum of Art" sowie ein Teil des Hafens mit alten, chinesischen Handelsschiffen zu sehen. Im Hintergrund befindet sich die Skyline von New Doha)
Am Terminal angekommen fragte ich einen Alleinreisenden (Michael) ob er ein Bild von Hams, der direkt nach Sri Lanka weiterflog, mir und seiner Frau machen könnte. Es stellte sich heraus, dass er für 6 Monate ein Praktikum bei HochTief in Doha macht. Nach ein paar Sätze meinte er, dass er abgeholt wird und ich seinen Fahrer doch fragen solle, ob er mich nicht zu meinem Hostel fahren kann. Perfekt, Rene aus Essen stellte sich als überaus hilfreich heraus und bot uns sogar noch eine kleine Nachtbesichtigung Dohas, dem Hafen und die beeindruckende Skyline von "New Doha" bei Nacht. Als mehrere Versuche das abgelegene Hostel zu finden wegen der Verbindung des (Telefon-) Navis schief gingen, fragten wir kurzerhand einen am Straßenrand stehenden Qatari um Hilfe. Dieser bot sogar an mit seinem Navi vorauszufahren, da er sich selbst nicht vorstellen konnte, dass es so etwas wie ein Hostel in Doha geben könnte. Da Doha nur dieses eine offizielle Hostel besitzt und alle Einwohner nur die (luxuriösen) Hotels kennen, verwunderte mich das erstmal nicht besonders...
Überglücklich nach längerer Irrfahrt am hinter einer Baustelle versteckten Hostel angekommen, musste ich um halb 1 erst einmal das halbe Personal wecken lassen, um hinein zu kommen. Und so stand ich in meinem ersten Zimmer mit genau sovielen Kakerlaken wie Betten - 3. Dafür hatte ich ein eigenes sehr großes Bad. Die erste Nacht brachte ich mit Muazingebet um halb 4 nachts und insgesamt 4 Stunden Schlaf hinter mich. Erstaunlicherweise war ich am nächsten Morgen trotz steinharter Matratze ziemlich fit und konnte mich so auch bald in die Stadt aufmachen. Zu Doha-Stadt lässt sich nicht allzu viel positives erzählen. Neu-Doha befindet sich noch komplett im Aufbau und es entstehen hier gerade riesige Wolkenkratzer, wie man sie von der Skyline in Dubai kennt. Einmal die Corniche Street am Hafen bei 43 Grad entlang und man gelangt in ca 1h Fußmarsch von Neudoha zum alten Stadtkern. Dieser ist um einiges anschaulicher und beeindruckt mit riesigen Moscheen, Basaren und Museen. Leider war gerade an diesem Tag das "Islamic Museum of Art" geschlossen, dass ich auf meiner To-Do Liste ganz oben notiert hatte. Auffällig ist, dass in Doha fast ausschließlich Männer unterwegs sind, Frauen habe ich nur in vorbeifahrenden Autos gesehen. Leider sind die Qataris nicht so offen und sprechen kaum ein Wort Englisch. Da fiel die Verständigung, auch im Hostel in dem leider außer mir kein weiterer Tourist war, sehr schwer und beschränkte sich auf das nötigste. Die Kleine Ausnahme war ein Saudi, der mich sogleich zu meiner Meinung zu Hitler ausfragte als ich ihm sagte, dass ich aus Deutschland komme...
Alles in Allem wird Doha wohl erst in ca. 5-6 Jahren eine ähnliche Touristenattraktion sein wie Dubai. Von den Meisten wird es wohl eher als Hub zum Weiterflug in östliche Gefilder genutzt. So bin ich auch ganz froh, wenn ich morgen Mittag in Singapur ankomme und eine Stadt vorfinde, die auf jeden Fall mehr verspricht :-) Von dort aus hoffe ich auch die ersten Bilder hochladen zu können!

Die besten Grüße aus dem immer noch 35 Grad warmen Doha sendet euch vom Flughafen 

Benni

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