Montag, 21. Dezember 2009

Tongariro Alpine Crossing/ Mount Doom

Zweieinhalb Stunden Schlaf spaeter war es dann soweit: Heute (9.12.) hiess es fuer Philippe, Bernd, dem Brasilianer Daniel und mich um halb 6 aufstehen und um 6 Uhr verschlafen vom Hostel zum Alpine Crossing abgeholt zu werden. Waehrend wir auf das Shuttle warteten kam dann auch noch eine von den zwei Schwedinnen barfuessig zurueck ins Hostel gestolpert, sie hatte die Nacht durch noch auf nem Boot weiter Party gemacht... :-D
Uns erwartete heute ein gemuetlicher 7-8 Stunden Walk, zumindestens dachte ich das... Nach einem kleinen Abstecher an den Soda Springs

ging es fuer uns den Tongariro Track hoch bis zum Vulkan 'Mount Ngauruhoe', der normalerweise auf diesem Wanderweg recht liegen gelassen wird und nur der zweit hoechste Berg auf diesem Weg bestiegen wird. Komischerweise ueberkam mich ein Gefuehl von Ehrgeiz und so begann ich meine Mitwanderer zu ueberreden. Nach 10 Minuten wollte ich schon fast aufgeben, als sich Philippe ein Herz fasste und nun entschlossen war mit mir den Vulkan zu besteigen. Da ein Schild darauf hinweiste es wuerde mit Rueckweg in 3h machbar sein hatten wir uns schon darauf eingestellt, unseren Bus, der um 4 Uhr nachmittags abfahren sollte nicht mehr zu bekommen. Diese Gewissheit wurde rutschigen Lavagestein nur noch bestaetigt. Zwei Meter hoch, ein Meter zurueck rutschen... ungefaher so bewegten wir uns 2 Stunden lang nach oben auf den Gipfel. Nach einem ca. 100 Meter Stueck Schnee und am Gipfel angekommen waren wir aber beide der Meinung, dass sich dies ueberaus gelohnt hat! Und die Aussicht auf den Tongariro Track bis hin in das Tal und den Lake Taupo entschaedigten fuer die Anstrengungen der letzten zwei Stunden:

Denn nicht nur weil man natuerlich ein kleines Erfolgsgefuehl verspuert, sondern auch weil der Weg ins Tal zurueck mit einer Rutschpartie durch den Schnee und einer anderen Rutschpartie durch das Lavagestein belohnt wurde. Dazu kam dann noch - was ich allerdings erst danach erfahren habe - dass wir somit den Mount Doom aus dem Film Herr der Ringe bestiegen haben. Wenn man genau hinschaut erkennt man sogar eine Aehnlichkeit von dem tatsaechlichen Bild, das sich uns bot und dem grafisch ein wenig veraenderten von den Machern von Frodo und Co:


Unserer weiterer Weg fuehrte uns dann auch noch auf den zweit hoechsten Berg der Strecke, wobei die ersten kleinen Kraempfe einsetzten... Daraufhin ging es an dem wohl beruehmtesten Stueck des Tracks vorbei: den Emerald Lakes, die zwar wunderschoen aussehen, aber auch unheimlich nach Schwefel stinken, da sie aus kleineren Vulkanausbruechen entstanden sind.Daraufhin gin es noch am Blue Lake vorbei, bei dem ich die ganze Zeit daran denken musste, wie gut dieser sich doch zum Kite Surfen eignen wuerde... ;-) Nach einer kurzen Pause bei diesem See hiess es dann allerdings fuer Phil und mich Gas geben, denn es lagen noch knapp 4 Stunden Wandern vor uns, wobei wir schon ca 1200 Hoehenmeter zurueckgelegt hatten. Die letzte Stunde war dann wirklich eine Qual und wir hatten uns wohl beide in eine leichte Trance gelaufen, denn waren wir bis dahin noch ziemlich gespraechig, verkeimte in der letzten Stunde jegliche Konversation und die schoene Aussicht beim Abstieg konnte leider auch nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit genossen werden. 5 Minuten vor 4 erreichten wir dann erschoepft und erleichtert den CarPark, wo unser Bus schon auf uns wartete und realisierten, dass wir innerhalb der letzten 8 Stunden einen Walking Track hinter uns gebracht hatten, der normalerweise 10-11 Stunden in Anspruch nimmt... und das mit 2 einhalb Stunden Schlaf :) So waren wir beide unglaublich froh, als wir abends im hosteleigenen Spa (was einen Radius von einem Meter hatte) sassen und die Beine, die wir fast nicht mehr spuerten baumlen zu lassen.

Da meine Kamera beim Abstieg vom Vulkan komplett den Geist aufgegeben hatte, sah ich dem naechsten Tag schon entgegen, an dem Wellington angesteuert werden sollte und es fuer mich hiess eine Neue zu kaufen. So kann ich im Nachhinein auch die wohl gelungenste Feier auf meiner Reise in Wellington nachkonstruieren und ach, da meine Eltern die Bilder auch schon auf Facebook gesehen haben bekommt ihr eben auch einen kleinen Ausschnitt zu sehen:

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