Donnerstag, 3. Dezember 2009

Sydney

Nachdem ich Cairns hinter mir gelassen hatte kam ich nun also in Australien's geheimer Hauptstadt an. Es erwartete mich jedoch erst eine zermuerbende Suche nach meinem Hostel, da weder die Busfahrer noch die Mitarbeiter am Informationsstand sehr hilfsbereit schienen. Wegen einer fehlerhaften Stadtkarte kam ich dann noch spaeter im Stadtteil Kings Cross an. Froh genug endlich mein Rucksack abzuladen, habe ich mich in ein 4-Bettzimmer mit eigenem Bad einquartieren lassen. Und verglichen mit den letzten Tagen zu viert in einem Zelt war es doch fuer den Anfang ganz angenehm, dass ich alleine in diesem Zimmer war. Wie so oft, fast schon zu oft, hoerte ich auch schon die ersten deutschen Woerter um mich herum als ich mich zu dem Teil des Reisens aufmachte, der eben auch dazu gehoert - Waesche waschen.

Am ersten Abend musste dann natuerlich aber auch noch das Wahrzeichens Sydneys besichtigt werde: Das Opernhaus und der Luna Park am Fusse der Harbour Bridge, die abseits der beleuchteten Skyline fast schon ein wenig unterging. (Hier werden hoffentlich bald ein paar Photos dazu kommen, sobald ich in der Lage bin die hochzuladen).

Am naechsten Tag zog Savida, die ich auf dem Segeltrip durch die Whitsundays kennengelernt hatte zu mir ins Hostel, um ihre letzten drei Tage auf ihrer Reise zu verbringen. Deshalb musste natuerlich noch etwas unternommen werden! So ging es am Donnerstag, den 19.11., in die Blue Mountains, welche zwei Stunden mit dem Zug aus der Stadt entfernt liegen. Als wir in dem beschaulichen Ort Katoomba ankamen und den Echo Point (Startpunkt von allen Wanderwegen) erreichten, fanden wir eine herrliche Landschaft vor. Von hier aus hatte man Aussicht auf die "Three Sisters", die beruehmt fuer die Blue Mountains sind. So ging es weiter zu unserem bevorstehenden Wanderpfad. Wir mussten uns das Schmunzeln verkneifen, als wir kurz vor dem "Giant Stairway" ein Schild entdeckten, auf dem Stand: 'Attention, only for strong walkers'. 5 Minuten spaeter war uns dann doch nicht mehr so nach lachen zu Mute, nachdem wir die ersten 100 Hoehenmeter auf sehr steilen teils Stahl- teils Felsstufen hinter uns gebracht hatten. Irgendwann mussten wir den Berg ja auch wieder hoch... Nichtsdestotrotz machten wir uns weiter auf dem Weg durch den 4 Stunden langen Rundweg, was auch auf der Haelfte prompt belohnt wurde - die Blue Veils Falls. Eigentlich war es auch schon wert einfach die kleinen Waldpfade entlang zu laufen, die an schoenen Lichtungen, kleineren Wasserfaellen und unberuehrten Waldlandschaften vorbeifuehrten. Allerdings waren wir nun an den Veils Falls angekommen, wo wir uns auch abkuehlen konnten. Das absolut Highlight dabei war, als ein halber Meter grosser Kakadu heranflog, sich von Stein zu Stein uns naeherte, auf unserem Stein die letzten zwei Meter zu uns her wackelte, seinen Kopf neigte und "hello" sagte... Da unser neuer Freund ueberaus zahm und geduldig war und darueberhinaus auch noch gerne Schinken-Kaese-Brot ass, nutzten wir die Gelegenheit ein paar Bilder mit ihm zu machen, vor dem Wasserfall zu chillen und den schoenen Tag zu geniessen. Nach ueber 2 Stunden musste es dann aber so langsam mal wieder weiter gehen, denn wir hatten noch den ganzen Aufstieg vor uns. Wir am Echo Point angekommen, hatte ich zwar zwei T-Shirts durchgeschwitzt, habe mich aber endlich mal wieder so gefuehlt, als haette ich Sport gemacht, was ich tatsaechlich sehr vermisst habe!

Da es fuer Savida am naechsten Tag schon wieder hiess nach Hause zurueckzufliegen, haben wir uns abends ganz nobel Kaengurufilet in einem Restaurant am Hafen gegoennt, wovon man eine herrliche Aussicht auf die obenbeschriebene Skyline hatte.

Die naechsten Tage brachte ich damit zu abends ein wenig im belebten Stadteil Kings Cross und am beruehmten Bondi Beach zu feiern, in der Stadt herum zu laufen, meine Kamera zu repaieren und ein wenig im Hostel herumzuhaengen. Was in Sydney wirklich bemerkenswert ist, dass wohl mehr Menschen ueber rote Fussgaengerampeln gehen als ueber gruene... Die Stadt hat durch ihren botanischen Garten, den Hafen und die unzaehligen gemuetlichen Vororte ein gewisses Flair, allerdings verspruehen mir persoenlich zu grosse Staedte ein wenig zu viel Anonymitaet. Besonders war sicherlich noch ein Abend, an dem ich mit ein paar Leuten aus dem Hostel in die Kneipe O'Mallys ging, und den ganzen Abend zu richtig guter und moderner Live Musik (Songs von John Mayer, Jack Johnson...) lauschte. Ich wuenschte es gaebe mehr solche Kneipen auch in Deutschland.

Bevor ich weiter nach Adelaide flog, um die Great Ocean Road zu starten, beherbergte mich noch Nina fuer drei Tage. Nina hatte ich kurz vor Fraser Island in Rainbow Beach kennengelernt und da sie laengere Zeit in Sydney bleiben wollte, dort sich zwei Jobs und eine WG gesucht hatte, nahm ich ihr Angebot gerne an, auf ihrer Couch zu pennen. Sonntag, der 22. war wohl der heisseste Tag, den ich bisher in Australien erlebt hatte. Mit meinem Backpack machte ich mich auf in den Norden Sydneys umzuziehen. Waehrend des gesamten Tages wehte ein noch heisserer Wind wie es sowieso schon im Schatten war. Da es an diesem Tag gefuehlte 50 Grad hatte, tat ein Bad im Swimmingpool von Nachbarn umso besser ;-) Das Handtuch war danach in 1 Minute und 20 Sekunden trocken...

Da ich die naechsten Tage nicht ganz unproduktiv verbringen wollte machte ich mich waehrend Nina beim Babysitten war mit Tamara, die ich im Hostel in Kings Cross kennengelernt habe, auf mit der Faehre in den Vorort Manley zu fahren und dort den 3 stuendigen Manley Scenic Walk zu laufen. Durch einen Nationalpark ging es immer an der Kueste durch ein paar Waelder, die nicht vermuten liessen, dass man sich eigentlich immer noch in Sydney befindet. Das Highlight dieses Tages war abgesehen von dem Erdinger Weizen am Hafen von Manley die athemberaubende Skyline, die wir vorfanden, als wir im Dunkeln wieder zurueck in die Stadt fuhren. Jedem, der nach Sydney reist, kann ich nur empfehlen, mit der Faehre nachts in die Stadt zu fahren, um das beleuchtete Opernhaus, die unzaehligen Wolkenkratzer und natuerlichen die Harbour Bridge mit dem Luna Park zum vorteilhaftesten Zeitpunkt zu bewundern!

Nach 9 Tagen in Sydney hiess es dann ab nach Adelaide und Leute finden, die mit mir die Great Ocean Road machen wollen.

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